SchÀuble und die Freiheit v.23.9.14

Sehr geehrte Damen und Herren, in den hiesigen Zeitungen war am 17.9. zu lesen, dass der Finanzminister Dr. SchÀuble am 28.September in der Berliner GedÀchtniskirche predigen wird. Thema: Wie kann die individuellen Freiheit des Menschen als eine Folge der Reformation auch im 21. Jahrhundert bewahrt werden.
An sich kein Thema fĂŒr einen Finanzminister, aber doch sehr anspruchsvoll, wenn man die geĂŒbte Wirklichkeit in unserem Lande nicht völlig ausblenden will. SchĂ€uble wird sicher auf die Luther-Schrift âVon der Freiheit eines Christenmenschenâ verweisen, die damals fĂŒr viel Unruhe gesorgt hat, weil er die Knechtschaft des Volkes gegenĂŒber seinen Herren in Frage gestellt hat. Und ich hoffe, dass er auch den fundamentalen Ausspruch von Rosa Luxemburg nicht vergessen wird, der da heiĂt: âFreiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden.â
Wer sich opportun im Mainstream der politischen Korrektheit wohlfĂŒhlt, wird keine Schwierigkeiten haben, sich hier frei zu fĂŒhlen.
FlĂŒchtlingswelle nach Europa
An den Spiegel vom 8.9.2014 Asyl und FlĂŒchtlinge
Max Popp hat recht, wenn er sagt, dass es so nicht weiter gehen kann. Die Grafik zeigt die explodierende FlĂŒchtlingszahl aus den KrisenlĂ€ndern an, die in Europa ein besseres Leben erwarten. Die Hoffnung, von Popp, qualifizierten Menschen legale Wege nach Europa zu eröffnen, gibt es m.W. schon und wir brauchen diese auch aufgrund des dramatischen GeburtenrĂŒckgangs in Europa. Aber wie der Bericht zeigt, ist das ja nicht das Problem. Es kommen vor allem Unqualifizierte, die letztendlich soziale Probleme vielfĂ€ltiger Art machen.
Streiks der Priviligierten
Seite 4 der Ausgabe vom 2.9.14 meldet: âWarnstreik legt die Bahn lahmâ und berichtet von den Folgen fĂŒr die Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind. FĂŒr die Betroffenen und sie Bahn Ă€rgerlich bis fatal. Nun sind Streiks zur Durchsetzung von arbeitsrechtlichen Forderungen durchaus legitim und durch die Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit nach Art. 9 des Grundgesetzes geschĂŒtzt. Es kann aber nicht angehen, dass Streiks der Wenigen, die eine SchlĂŒsselstellung im Betrieb innehaben, fĂŒr sich ĂŒberhöhte Löhne und Privilegien durchzusetzen. Sie schaden dem ganzen Betrieb und fĂŒhren zu einer Entsolidarisierung der Arbeitnehmer.
Ein MĂ€dchen aus Gaza?
Ein Bild, exponiert auf der ersten Seite der Ausgabe vom 30.August 2014 zeigt ein vielleicht 6jĂ€hriges MĂ€dchen mit einer Kalaschnikow, grimmig und entschlossen dreinschauend. Die Bildunterschrift sagt, dass sie von den palĂ€stinensischen Al-Kuds-Brigaden unbarmherzig fĂŒr den Krieg rekrutiert worden ist. Ihre Kindheit wird dem Dschihad geopfert.
Der Wahrheitsgehalt dieses Bildes kann m.E. jedoch sehr bezweifelt werden, wenn man sich das Foto einmal genau betrachtet: Die Waffe wiegt 4,3 kg, munitioniert wohl an die 6-7kg. FĂŒr ein kleines MĂ€dchen viel zu schwer, um damit im GelĂ€nde auch noch agieren zu können. Die LĂ€nge des GestĂ€nges als Kolbenersatz ist viel zu lang fĂŒr das MĂ€dchen, sodass es das Gewehr gar nicht richtig fĂŒhren kann; noch weniger, wenn es den RĂŒckstoĂ beim Feuern aushalten soll. Noch interessanter ist der Hintergrund. Hier sieht man Passanten mit europĂ€isch aussehenden Schuhwerk und Bekleidung auf einer sauberen blau mit weiĂen Streifen glatten StraĂe. Wer die Bombardierungen durch die Israelis auf das Ghetto Gaza gesehen hat und die Bilder der verzweifelten Menschen, kann sich nicht vorstellen, dass diese Aufnahme dort gemacht worden ist. AuĂerdem haben die PalĂ€stinenser genĂŒgend verzweifelt entschlossene MĂ€nner aber lĂ€ngst nicht genug Waffen, um auch noch kleine MĂ€dchen zu rekrutieren. M.E. handelt es sich um ein gestelltes Foto von irgendwoher, nur nicht aus Gaza.
Die dpa, die solche Bilder verbreitet, handelt verantwortungslos. Die Zeitungen, die wiederum so was ohne PrĂŒfung auf ihren Wahrheitsgehalt begierig verbreiten, betreiben das GeschĂ€ft der Israelis, die mörderischen Angriffe auf eine hilflose, seit Jahrzehnten gedemĂŒtigte und unterdrĂŒckte Bevölkerung in PalĂ€stina zu rechtfertigen.
Ohne Kinder keine Zukunft v. 9.8.2005
Ohne Kinder keine Zukunft
Als ich kĂŒrzlich diverse SchulbĂŒcher meiner Söhne aussortierte, hielt ich auch ein Buch zur StaatsbĂŒrgerkunde der Kl. 10 in den HĂ€nden. Beim BlĂ€ttern fiel mir ein Abschnitt auf, mit der Ăberschrift:â Soll sich die Politik um die Familie kĂŒmmern?â Hier wurden zahlreiche Artikel aus Zeitungen und Parteiprogrammen aufgefĂŒhrt, die sich mit dem Thema beschĂ€ftigten. Titel wie âGeburtenzahl sinkt bedrohlichâ, âWarum Babys ausbleibenâ, âIst die Familie noch zu retten?â wurden heftig diskutiert.
Auch Zitate aus Programmen der Parteien des Bundestagswahlkampfes von 1976, in der FamilienunterstĂŒtzungen versprochen wurden, sind dort zu lesen.
Busch kontra Guido Knopp vom 6.5.2004
Nicht von mir, findet aber meine volle Zustimmung:
Aus den âCuxhavener Nachrichten vom 6.Mai 2004
Mythos Marlene
(ZDF, Di., 20.15 Uhr) Als Autoren der Dokumentation firmierten Matthias Unterburg und GĂŒnther Klein. Doch der Untertitel âDie Dietrich und das âDritte Reichâ machte schnell klar, woher der Wind weht: Wenn es um sein Lieblingsthema âDer böse, aber doch total faszinierende Hitler und die von ihm ins Verderben gefĂŒhrten Deutschenâ geht, lĂ€sst sich Guido Knopp nicht die Butter vom Brot nehmen. Und so eröffnete der ZDF-Chefhistoriker eine weitere Filiale seiner Geschichts-Systemgastronomie und servierte zu einem sattsam bekannten und ausdiskutierten Thema dĂŒrftige HĂ€ppchen in bombastischer Aufmachung. Um die nahe liegende Frage, wie sich das komplizierte VerhĂ€ltnis zu ihrem Vaterland auf Marlene Dietrichs nicht weniger kompliziertes Wesen ausgewirkt habe, ging es so gut wie ĂŒberhaupt nicht. Stattdessen gab es wie ĂŒblich bunt aufbereitete FĂŒhrer-Sammelbildchen und das finstere Raunen von Sprecher Christian BrĂŒckner. Hinzu tritt eine Kommentierung, die eine eindeutige Stellungnahme ebenso verweigert, wie sie komplexe Sachverhalte zu plumpen Schlagworten reduziert. Damit betreibt Knopp keine historische AufklĂ€rung, sondern geht am Abgrund der Volksverdummung mit jenen spazieren, die Geschichtsdarstellung im Fernsehen als flotten Zeitvertreib mit Gruselfaktor
begreifen.    Oliver Busch
Zuwanderung und die Folgen v. 12.8.2004
Leserbrief – auf Anforderung stark gekĂŒrzt
Folgen der EU-Erweiterung und Zuwanderung aus anderen Staaten
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgeschreckt bin ich durch eine Notiz in der CN vom 16. Juni, wonach lt. einer ĂuĂerung des Leiters des bekannten Ifo-Institutes, Hans-Werner Sinn, die EU-Osterweiterung aufgrund der FreizĂŒgigkeitsrichtlinie eine massive Einwanderung in den deutschen Sozialstaat nach sich ziehen wird. Nach 2010, wenn es die volle FreizĂŒgigkeit gibt, wĂŒrden bis zu 2,5 Mio. Menschen nach Deutschland einwandern.
Sinn, beschreibt dies in den vom Ifo-Institut herausgegebenen âStandpunktenâ (www.ifo.de):
Brief an Wowereit vom 25. MĂ€rz 2009
An den Reg. BĂŒrgermeister von Berlin
Klaus WowereitÂ
Ihr Beitrag im Spiegel 8/2009 â âMilkâÂ
Sehr geehrter Herr Wowereit,Â
Ihr o.a. Artikel zum Film âMilkâ gibt mir AnlaĂ, Ihnen zu Ihrer sexuellen Neigung und wie Sie damit umgehen einmal meine Meinung zu sagen:
DaĂ Sie schwul sind, dafĂŒr können Sie wohl nichts, weil es eben genetisch von vornherein Ihnen in die Wiege gelegt worden ist.
Aber das soll âgutâ sein? Normalerweise scheiden Sie damit aus der Fortpflanzung Ihrer Person aus. Naturbedingt ist die eigene Reproduktion jedoch die erste Pflicht eines Lebewesens. Homosexuell zu sein ist also ein Defekt, das werden Sie doch nicht bestreiten, selbst wenn Sie sich persönlich damit wohl fĂŒhlen!?
Gaza-Tragödie (2) vom 7.8.2014
Leserbrief
Auf Seite 2 der Ausgabe vom 6.8. kommt der in Tel Aviv lebende israelische Journalist gleich zweimal zu Wort. Einmal schildert er so ziemlich realistisch die derzeitige Situation in Gaza; sein daneben stehender Kommentar ist jedoch kaum auszuhalten: Da stehen Worte wie âWaffengangâ, âKriegâ, âmehrere Millionen Israeli wurden Tag fĂŒr Tag mit Raketen terrorisiertâ, es gĂ€be âstrategische Planungen der Hamasâ, âdie Infrastruktur der Islamisten sei geschĂ€digtâ, die Hamas will die Tore Gazas öffnen, um âaufrĂŒstenâ zu können und sie Israelis wollen nur âRuhe an seinen Grenzen auf lange Zeitâ. Das wird aber gleich wieder in Frage gestellt, weil ja aus Beton auch âTerrortunnelâ gebaut werden könnten. So ist die Sicht eines israelischen Journalisten oder besser Propagandisten, dem in den deutschen Medien bereitwillig und gegen Bezahlung Raum gegeben wird, die Deutschen von der RechtmĂ€Ăigkeit und dem hehren Ansinnen der Israelis zu ĂŒberzeugen und viele glauben auch daran, weil anders lautende Informationen kaum geliefert werden und man doch nicht etwa sein eigenes Gewissen belasten will!
Mich treibt aber die Situation in Gaza um: Weiterlesen
Genscher und sein Ego v. 11.1.2005
Betr.: Genschers Kolumne vom 8. Januar 2005 ĂŒber die Flut in Asien
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Herr Genscher hat sich in seiner Kolumne ĂŒber die Fluthilfe wieder einmal, als das, was er auch meistens ist, als Salbader ( lt. Duden: langweiliger, frömmelnder SchwĂ€tzer ) zu erkennen gegeben. Eingerahmt von einem Jugendbild spricht er von den Flutauswirkungen von einer âMenschheitskatastropheâ. Das ist eine bewuĂte Ăbertreibung. Bei einer angenommenen Zahl von 250.000 Toten werden nicht einmal die Opfer des Dresden-Angriffs der Alliierten vom Februar 1945 (lt. Volksbrockhaus 1967 300.000 Opfer) erreicht.

