Ringelnatz und Pfarrer Braun vom 26.4.2012

Gesendet: Donnerstag, 26. April 2012 10:22

An: Zeitung Niederelbe; Zeitung Cux Redaktion
Betreff: Ottfried Fischer versus Nora Grominger

 Sehr geehrte Damen und Herren,

 zwei interessante Beiträge in der Ausgabe vom Montag, den 23. April 2012 stehen in Zusammenhang, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist: Einmal das Interview mit dem gewichtigen Ottfried Fischer alias „Pfarrer Braun“ und andererseits das Gedicht der diesjährigen Ringelnatz-Preisträgerin Nora Gomringer auf Seite 17.

Auf Fragen in Bezug auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche erwähnte Fischer, daß auch dieses Thema durchaus darstellbar wäre. So habe man, Zitat: „z.B. bei „Den Gärten des Rabbiners“ einen sehr guten Film über Christen- und Judentum gemacht, der frei von schlechtem Gewissen agierte und bei dem wir nicht immer nur mit der Betroffenheits- und Moralkeule eingeschüchtert worden waren.“

So also sieht es im allgemeinen mit der Freiheit nach Art. 5 des Grundgesetzes in Deutschland aus!

Hingegen gibt es auch Profiteure dieser Realität in der deutschen Kulturlandschaft. Das sieht man daran, daß in den Medien immer wieder reflexartig positiv reagiert wird, wenn die schlechten Seiten der deutschen Vergangenheit , hoch und runter gebetet werden, auch wenn die inzwischen fast 70 Jahre zurückliegt: So wie im Falle von Frau Nora Gomringer, die mit ihrem „Auschwitz-Gedicht“ Furore macht. Da kann man als verarmte Stadt Cuxhaven gar nicht dran vorbeisehen! Da muß man doch die 15.000 € Preisgeld als Belohnung zahlen, denn schließlich werden wir doch so wenig an unsere schändliche „Nazi-Zeit“ erinnert!

Was das mit Ringelnatz zu tun hat, ist mir zwar unerfindlich, aber Frau Gomringer weiß, wie man sicher sein kann, daß öffentliche Gelder in Deutschland fließen, wenn man die richtigen Themen anspricht.

Da kann man für Ottfried Fischer für seine couragierte Äußerung nur hoffen, daß seine Karriere als Schauspieler und Kabarettist nicht abrupt endet, wie das Eva Herrmann passierte, nur weil diese wahrheitsgemäß einmal erwähnte, daß in der Zeit von 1933-45 eine erfolgreiche Familienpolitik betrieben wurde.