Krankenkassen-Defizit v. 28.2.2015

 

 

 

Leserbrief über die gesetzlichen Krankenkassen

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach einer Meldung der Zeitungen vom 26.Februar haben die gesetzlichen Krankenkassen 2013 seit 2008 wieder mit einem Milliardendefizit abgeschlossen.

Nun, das kann schon mal vorkommen; aber wenn man sich den Umgang mit den Zwangsbeiträgen der Mitglieder anschaut, bekommt man doch Zweifel, ob hier der Sorgfalt und Verantwortung ausreichend Rechnung getragen wird. Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit, wie sie in den Haushaltsvorschriften vorgeschrieben sind, scheinen mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun zu haben.

Es gibt noch 124 gesetzliche Krankenkassen mit abnehmender Tendenz;aber auch das sind noch 123 zuviel! Vor Jahren waren dies noch über 300.  Die bundesgesetzlich einheitlichen Rahmenbedingungen weisen zwischen den Krankenkassen keine und wenn dann nur marginale Unterschiede  sowohl hinsichtlich der Beiträge als auch der Leistungen. Die Mitglieder können ja auch ohne dass sich die Versicherung wehren, jederzeit in eine andere Krankenkassen wechseln.

Trotzdem sehe ich auf den großformatigen Reklametafeln massive Werbung um Mitglieder –siehe oben-. Was für einen Grund können die Versicherungen haben, hierfür sechsstellige Beträge der Mitglieder auszugeben?

Ein Blick auf die im Internet veröffentlichen Bezüge der Vorstandsvorsitzenden könnte ein möglicher Grund sein, denn die mitgliederstärksten GKV`en  gönnten ihren Vorsitzenden  2013  ca 280.000 € Jahresgehalt oder monatlich über 20.000 €. Die kleineren weniger, aber doch so durchschnittlich um die 120.000 € oder 10.000 € monatlich. Dazu kommen natürlich noch die sonstigen Bezüge der anderen Führungspersönlichkeiten und Beiräte und die dadurch verursachten überflüssigen Strukturen. Es würde auch eine Krankenkasse für alle reichen.

Der Verantwortungsbereich dieser hochbezahlten Herrschaften ist extrem gering, denn sie haben keinerlei unternehmerische Entscheidungen zu treffen, weil der Gesetzgeber alles geregelt hat. Die Gehälter sind daher in höchstem Maße völlig überzogen und tragen so auch zu den Defiziten bei.

Von den vielfältigen Sparmöglichkeiten, die von den Krankenkassen nicht wahrgenommen werden, will ich hier gar nicht reden. Da wären auch etliche Milliarden einzusparen, ohne dass die Krankenversorgung leiden würde.

Abhilfe schaffen könnte hier wie auch in den meisten zu kritisierenden Missständen die Politik, die endlich die längst überfällige Einheitskasse schaffen könnte und sich nicht nur den Reichen und Besserverdienenden verpflichtet fühlt.