Krankenkassen teurer vom 8.7.2022
Ab 2023 werden wieder erneute Erhöhungen der Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen angekündigt, weil ein Loch von 17 Milliarden Euro in der GKV klafft. 2021 gab es noch einen Überschuss. Anstatt nur über eine Erhöhung der Beiträge zu fabulieren, sollte man auch über Einsparungen nachdenken, die es m.E. reichlich gibt.
An einem Beispiel aus meinem eigenen Erleben ergeben sich schon Möglichkeiten: Durch einen Sportunfall musste ich mich einer ca. einstündigen OP unterziehen, die durch die vereinbarte Fallpauschalregelung mit 5700 € abgerechnet wurde. Da frage ich mich, ob das angemessen ist. Man kann wohl zu Recht annehmen, dass die im europäischen Vergleich übertriebene Anzahl von Operationen in Deutschland auf diese Regelung zurückzuführen ist. Außerdem wurde mir eine Schiene zur Stilllegung des Beines für 113 € für 2 Tage und danach eine Orthese für 755 € angepasst, die ich zirka 10 Tage getragen habe. Diese beiden tadellosen Hilfsmittel könnten doch gut wieder benutzt werden -nach Prüfung und Reinigung soweit erforderlich-. Stattdessen werden sie entsorgt. Ein Frevel in vielerlei Hinsicht.
Dann sind da auch die teuren Hörgeräte, die die Krankenkassen mit bis zu 1500 € bezuschussen. Kosten tun sie inzwischen bis 4000 €+. Dass hier große Margen vorhanden sind, sieht man daran, dass in Cuxhaven in der teuren Nordersteinstraße vier Hörgeräteläden vorhanden sind, die offensichtlich ihr gutes Auskommen haben. Die Geräte könnten also wesentlich billiger sein. Auch diese Hörhilfen müssten nicht -zum Beispiel nach einem Todesfall- einfach entsorgt werden, wenn sie technisch noch in Ordnung und auf dem aktuellen Stand sind. Aber auch hier blockt die Lobby mit Zustimmung der Akteure (Vertreter der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigungen und des Staates). Es gibt hierfür einfach keinen Markt für gebrauchte Hörhilfen. Man kann die teuren Geräte nur wegschmeißen. Diese Beispiele sind sicherlich erweiterbar.
Obwohl ich der Meinung bin, dass viele ärztlichen Leistungen nicht ausreichend honoriert werden, sollte doch der Patient regelmäßig von den entstandenen Kosten für ihn unterrichtet werden. Nicht um notwendige Behandlungen zu unterlassen, aber wie bei Privatpatienten auch, ein Kostenbewusstsein zu entwickeln.
Auch die als wirkungslos festgestellten homöopathischen Mittel werden teilweise von den Krankenkassen übernommen. Das muss wegfallen!
Obwohl die Krankenkassen bis auf Nuancen gleiche Leistungen anbieten, wird ein erheblicher Reklameetat dafür ausgegeben, um Mitglieder aus anderen GKVs abzuwerben. Was soll das?
Vor allem aber die nach wie vor bestehenden 97 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sind bis auf eine zu schrumpfen. Denn die jeweils mit einem Wasserkopf von Vorständen versehenden Krankenkassen kosten dem Beitragszahler zig-Millionen. Dass der Staat dies nicht im Sinne der Beitragszahler regelt, könnte auch daran liegen, dass diese lukrativen Posten (bis 300.000 €/Jahr) von „verdienten“ Parteigängern besetzt werden. Ähnlich verhält es sich bei den 17 Kassenärztlichen Vereinigungen, deren Vorstände zwar nicht direkt von den Krankenkassen, sondern von den Mitgliedern, aber immerhin indirekt über die Honorare das Beitragssystem belasten. Auch hier reicht m.E. eine Kassenärztliche Vereinigung. Letzteres ist Ausfluss der unseligen Aufteilung der BRD in 16 Länder, die uns von den Siegern WK II oktroyiert wurden, um Deutschland zu schwächen.
Das sind sicherlich nur einige kleine Ideen zur Einsparung von Kosten im Gesundheitswesen. Hier ist der Staat gefragt, für eine Regelung zu sorgen, die dem Allgemeinwohl dient.
Manfred Kuras
Die politische Lage v. 4.7.22
Auf meinen letzten Leserbrief vom 28.6. hat eine Leserin folgende ergänzende Ausführungen gemacht: Sehr geehrter Herr Kuras, Ihr Beitrag war wieder ein zielsicherer Schuss genau ins Schwarze. Die Kölner Jecken setzen dem „goodgegangen“ noch einen Vers voraus. “ Et kütt, wie et kütt!“ Hoffen wir doch, unseren Politikakteure*innen verblieb noch ein Rest an Verstand und sie machen eine Kehrtwende. Bei Frau v.d L. habe ich keine Hoffnung mehr. Sie ist unfähig wie eh und je!
Am 23.06.2022 fand virtuell das 14. Gipfeltreffen der BRICS-Staaten statt. Teilnehmer waren u.a. Russland, China, Brasilien, Thailand, Iran, Südafrika, Afghanistan, Senegal, Japan. Die Welt/Stefan Aust schreibt darüber: – „Ein antiwestlicher Block entsteht, so mächtig wie noch nie!“- Putin sprach bei diesem Treffen von abgeschlossenen Handelsverträgen für preislich stabile Öllieferungen und Getreide gegen den Hunger in den Mitgliedsstaaten. Russland erwartet diesjährig eine Rekordernte und deshalb werden zu den vertraglich vereinbarten 37 Millionen Tonnen Getreide zusätzlich 50 Millionen Tonnen für die Ausfuhr verbindlich zugesagt und an die bedürftigen Staaten geliefert. Die Sanktionen haben ihn somit in einen lukrativen Markt geführt. Was interessieren ihn die festgesetzten Villen, Yachten und das Vermögen seiner Oligarchen? Er bekommt sie von der Backe und somit ein Problem weniger. Der Westen hat diese Bande für ihn gemaßregelt.
Putin gab außerdem vor einiger Zeit der UN eine verbindliche Garantie, keine Getreidelieferungen aus der Ukraine zu blockieren. Voraussetzung ist die Minenräumung vor den Schwarzmeerhäfen. Die Ukrainer haben vermint, nun sind sie auch für die Räumung zuständig. Aber das wollen sie nicht. Die Türkei hat erst kürzlich ukrainisches Getreide mit einem Frachter türkischer Flagge verschifft. Aber was sagen unsere Medien? Putin klaut der Ukraine das Getreide und verursacht damit eine weltweite Hungerkatastrophe! Der G7 Gipfel zeigt aber, wir müssen weiter bangen. Außerordentlich interessant war bei diesem Treffen die Liste derer, die zusätzlich eingeladen wurden, Indien, Südafrika und Japan. Diese Länder, die zu den BRICS-Staaten gehören, wurden von den illustren G7 nicht wie Gäste behandelt, sondern penetrant in die Zange genommen und unter Druck gesetzt. Vielleicht haben Sie auch den Händedruck Macrons gesehen. Macron hielt den Inder fest, nahm dessen Hand und hielt mit der zweiten den Arm eine geraume Zeit fest. Das war keineswegs ein Händedruck, sondern eine Zange. Die drei Staaten sollen von Russland ablassen, lieber ein bisschen hungern und frieren für den Frieden in der Ukraine!“ Bleibt nun abzuwarten, wie sich das große Indien und Indonesien entscheiden. Die Außenministerin von Südafrika hat es am Rande des G7 auf den Punkt gebracht: sinngemäß -Dem Westen waren wir doch sonst auch egal.- Verbündet sich allein Indien mit Russland und China haben die USA und Europa schlechte Karten. Das billige Öl und Gas ist weg, die Rohstoffe sind weg, die Dünger fehlen der Landwirtschaft, das Getreide ist weg, der Petrol-Dollar verliert zunehmend den Status einer Welt- Währung und in Russland rollt der Rubel für den Wohlstand und das Militär.
Sollen unsere Milliarden für die Aufrüstung vom Himmel fallen? Was hält zukünftig unsere Wirtschaft am Laufen? Erst schießen wir uns mit den Sanktionen in beide Knie und nun verpassen wir uns mit den G7-Entscheidungen den finalen Schuss. Momentan stehen wir erst am Rande des Tals, das wir durchwandern müssen. Das ist der Krieg in den wir uns selbst hineinmanövriert haben. Und die USA legen die Karten, richten den Kompass und verteilen Proviant.
Es gab einmal ein Deutschland, wirtschaftsstark und geachtet, aber dann übernahmen Esel die Macht. Sie schickten das Volk aufs Eis. Da dreht es nun Pirouetten und bricht sich das Genick……