Käßmann: Luther und die Juden v. 12.11.2013

Sehr geehrte Frau Käßmann,

ausgehend davon, dass die Meldung der dpa, veröffentlicht in der örtlichen Zeitung, wonach Sie Luther kritisieren „ob seines Antijudaismus, der die Entwicklung der Kirche geprägt hat, bis hin zum Holocaust“ stimmt macht mich traurig und wütend:

Ich war mal ein Fan von Ihnen, habe Sie bewundert und auch weil Sie vier Kinder haben, als eine Vorbildfrau gesehen. Inzwischen habe ich aber gemerkt, dass Sie den allgemeinen Trends hinterherlaufen und sich mit entsprechenden Meinungen immer wieder gerne im Rampenlicht sehen möchten. Die Plattform wird Ihnen ja von den Medien auch reichlich geboten. Diesen mutigen Mann und Reformator in Verbindung mit den Verbrechen an den Juden in Verbindung zu setzen, ist als evangelische Funktionärin m.E. ein Grund, Sie sofort zu suspendieren. Diese Beckmesserei, im Nachhinein Taten und Schriften aus der Vergangenheit mit der heute geläufigen Ansicht im Kontext zu setzen und daran herumzumäkeln, ist wohlfeil und bringt den Beifall des tumben Publikums. Daran ist Ihnen offenbar gelegen.

Wenn Sie so konsequent und gradlinig wie Luther wären, würden Sie aus einer Organisation, die von einem Judenverächter wie Luther gegründet wurde, sofort austreten!