Die Beliebtheitsscala der Politiker ist mir im vorderen Bereich seit Jahrzehnten ein Rätsel:
Wenn diese Zahlen denn seriös ermittelt worden sind, kann man nur erahnen, wie völlig oberflächlich die Menschen Politiker beurteilen: nämlich offensichtlich ausschließlich nach der Medienpräsenz. Es fragt kein Mensch danach, was diese Leute denn wirklich vollbracht haben. Das beste Beispiel bietet Hans Genscher: Solange er Außenminister war, war er immer der beliebteste Politiker. Was der an Geld in der Welt verteilt hat – im Schlepptau immer ein Tross von Journalisten- geht auf keine Kuhhaut.
Dabei möchte ich mal wissen, was er denn gegen den Willen von Staatsmännern anderer Länder für Deutschland durchgesetzt hat. Er ist Mithauptschuldiger an dem Auseinanderfallen von Jugoslawien, indem er eilfertig entsprechend seiner Selbstgefälligkeit Slowenien und andere aus dem Staatenverband auseinanderstrebende Nationalitäten anerkannte mit den fatalen Folgen (Menschenleben und Kosten – auch für uns). Auch die kurz vor der Wende stattgefundenen Freikauf der Botschaftsflüchtlinge in Prag, wo er den großen Helden spielte, diente an sich den DDR-Diktatoren, denn dadurch war denen eine Last genommen worden. Aber Kohl hat ja auf seine Weisungsbefugnis in der Außenpolitik zugunsten Genschers verzichtet!
Auch Joschka Fischer, der den völkerrechtswidrigen Kosovo-Einsatz der Bundeswehr durch Unwahrheiten den Parlamentariern schmackhaft gemacht hat, war während seiner Amtszeit der beliebteste Politiker.
Ich möchte mal die Antwort eines Befragten hören, warum diese Herren die beliebtesten Politiker sind? An deren Leistung kann es m.E. nicht liegen!