Leserbrief zum Kommentar zur vorstehenden Äußerung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf den ersten beiden Seiten der Ausgabe vom 2. Januar wird die Bemerkung des Kanzlerkandidaten der SPD Steinbrück kritisch betrachtet. Seine Auffassung, daß der Kanzler/die Kanzlerin im Verhältnis zu der Verantwortung und Macht gegenüber Sparkassendirektoren zu wenig verdient, ist in der Sache jedoch völlig richtig. Nun wird ein Normalverdiener mit 30.000 € jährlich sagen, daß 300.000 € für den wichtigsten Posten im Land wohl genug sei und da hat er ja wohl aus seiner Sicht auch recht. Dass Steinbrück nun für seine spontane Äußerung von seinen politischen Konkurrenten unter Beschuss gerät, ist normale politischen Umgangskultur in unserem Lande, die von Heuchelei nur so strotzt. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Nicht die Kanzlerin kriegt zu wenig, sondern die Hochverdiener in den Vorstandsetagen von Banken, Unternehmen und öffentlich rechtlichen Anstalten erhalten zuviel; vor allem, wenn sie kaum unternehmerische Entscheidungen zu treffen haben und ihr vieles Geld erfolgsunabhängig  bekommen (nicht: verdienen). Diesem Mißstand kann man staatlicherseits am besten mit einer wesentlich höheren Progression bei der Einkommensteuer begegnen, damit zum Bürger von den übertriebenen Gehältern wenigsten etwas zurückfließt.