Von:Â Manfred Kuras [ManfredKuras@web.de]
Gesendet:Â Donnerstag, 4. November 2010 19:51
An:Â ManfredKuras@web.de
Betreff:Â Leserbrief zum Artikel „Pinera entschuldigt sich“
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf die Meldung auf Seite 3 der Ausgabe vom 27. Oktober „Pinera entschuldigt sich für Eintrag“, hatte ich gemeint, daß aus der Leserschaft dazu Briefe an die Redaktion gerichtet würden. Da jedenfalls bislang keinerlei Veröffentlichung erfolgt ist, sehe ich mich in der Pflicht, hierzu Stellung zu nehmen:
Der chilenische Präsident hat in das Gästebuch des Bundespräsidenten u.a. den Satz geschrieben: “Deutschland über alles.“ Er wollte sicherlich mit diesem Satz seine tiefe Verbundenheit und Hochachtung vor Deutschland Ausdruck verleihen. Später hat er sich dafür entschuldigen müssen, weil dieser Satz angeblich mit der dunklen Vergangenheit Deutschlands zusammenhängen soll. Ein für mich unglaublicher Vorgang, der jeden aufrechten Deutschen mit einem empörten Aufschrei beantworten müßte. Für mich markiert diese Meldung einen erneuten Tiefpunkt des deutschen Ansehens in der Welt. Ich frage mich, wer die Niedertracht besessen hat, den Präsidenten eines befreundeten Staates zu nötigen , sich für diesen Satz zu entschuldigen. Diesem oder diesen Politikern möchte ich meine tiefste Verachtung bezeugen, denn sie vertreten sicher nicht die Interessen unseres Landes!
Hoffmann von Fallersleben hat das Lied der Deutschen 1841 auf Helgoland gedichtet und der Sehnsucht der Deutschen nach einem einheitlichen Staat des damaligen deutschen Bundes Ausdruck verliehen. Die Kleinstaaterei und Rivalität unter den deutschen Fürsten und Königen sollten endlich einem einigen Deutschland Platz machen, das war seine Intention, nicht eine Weltherrschaft. 1922 wurde das Lied von Ebert (SPD) zur Nationalhymne erklärt. Bis 1991 waren dies alle drei Strophen. Erst dann wurde nur die dritte Strophe als solche erkoren. Aber auch diese wird durch viele Politiker verballhornt. Wo bleibt in der bundesrepublikanischen Wirklichkeit „Einigkeit, Recht und Freiheit?“ Hierzu könnte ich lange Ausführungen machen, die aber den Rahmen eines Leserbriefes sprengen würden.