Ukraine-Krieg, Analyse und Aussicht vom 22.10.2025

Ich lese in letzter Zeit des öfteren davon, dass Russland kurz vor einem wirtschaftlichen Kollaps steht und die Kosten des Krieges kaum noch tragen kann. Auf der anderen Seite wird vor einem Angriff Russlands auf die NATO in den nächsten Jahren gewarnt und deswegen betreibt man eine beschleunigte Aufrüstung und die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland. Das sind zwei sich widersprechende Aussagen, aber das kümmert die Verbreiter nicht. Sie können sich leider darauf verlassen, dass Ihnen die Mehrheit des Publikums glaubt, zumal es den meisten gut geht und nicht an die Zukunft gedacht wird.

Auch ich habe den Eindruck, dass Russland es trotz militärischer Erfolge immer schwerer fällt, die Folgen des Krieges zu stemmen, sowohl materiell als auch personell. Denn auch Russland hat mit der sinkenden Geburtenrate wie auch Europa zu leiden. Dass Putin keinen Waffenstillstand will, liegt daran, dass in der Kampfpause die Ukraine weiter vom Westen aufgerüstet wird und der Krieg danach mit voller Härte fortgesetzt wird. Er will Friedensverhandlungen, damit der Krieg beendet wird. Hier sind Kompromisse auf beiden Seiten nötig. Mit den Maximalforderungen Selenskyjs wird es nichts werden. Auch während der Kampfhandlungen sollten entsprechende Gespräche zwischen den Parteien geführt und nicht vom Westen gestört werden.

Die Ansicht, dass das jetzige Russland die gleichen Absichten wie die Sowjetunion hat, ist völlig falsch, wird aber propagiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den desaströsen Zeiten bis in die Ära Jelzin, in denen Russland am Boden lag und sich die Oligarchen am Volksvermögen bereicherten, hat Putin durch seine Maßnahmen das Land wieder zu normalen Verhältnissen geführt, was ihm das Volk durch mehrfache Wiederwahl dankte. Er ist heute der unumstrittene Präsident Russlands.

Durch die Wortbrüchigkeit des Westens im Hinblick auf die NATO-Erweiterung, den vom Westen geförderten Maidanputsch und ähnliches im Kaukasus sowie die Unterdrückung der russischen Bevölkerung in der Ukraine durch die Regierung, mit einem Krieg gegen die Russen im Donbas, den nicht eingehaltenen Minsk-Verträgen sah sich Putin wohl notgedrungen zu einem militärischen Eingreifen gezwungen. Sonst wäre wohl die Einkreisung und die beabsichtigte Hegemonie der USA über Russland weiter fortgeschritten.

Zum Wohle der Ukraine, Russlands und nicht zuletzt in unserem Interesse ist ein dauerhafter Friede nötig. Nur die USA wäre bei Fortsetzung des Konflikts der lachende Dritte. Es musste aus Sicht der USA vor allem verhindert werden, dass Deutschland mit Russland kooperiert.

Obwohl die Auseinandersetzung mit Russland vom Westen und vor allem von den USA provoziert wurden, sind im Verlaufe der Jahre viele hybride Angriffe gegen Russland erfolgt, z.B. die Sprengung der Pipeline, die Lieferung diverser militärische Ausrüstungen und Waffen an die Ukraine, das Einfrieren, oder soll ich sagen Diebstahl von ca. 300 Mrd Euro russischer Staatsgelder, die auf westlichen Banken liegen und diverse Sanktionen, die vor allem uns selbst schaden. Vielleicht sollte man einfach mal fragen, was wir von einem Kriegsgewinn der Ukraine über Russland haben? Kein billiges Gas und Öl, stattdessen klimaschädliches LNG aus den USA, ein potenter Handelspartner jetzt als potenziellen Feind! Hoffen wir, dass geheime Verhandlungen zwischen   den Kriegsparteien  zu einer Friedensregelung führt und nicht nur zu einem temporären Waffenstillstand.

Hoffentlich setzt sich Trump gegen die kriegsgeilen NATO-Mitglieder durch. Als Europäer, und dazu zähle ich die Russen, müssen wir zusammenhalten und uns geschlossen gegen die Übernahme durch die Muslime zu stellen, die dies langfrristig auf ihre Fahne geschrieben hat. (Erdogan: Ihr müsst nicht drei, sondern fünf Kinder kriegen!)

Hinsichtlich der Wiedereinführung der Wehrpflicht und der Wiederherstellung der Verteidigungsbereitschaft Deutschlands bin ich dafür, aber nicht wegen Russland, sondern weil ein unverschämter Nachbar, den wir mit Milliarden aus der EU-Kasse füttern, eine starke Streitmacht hat. Gemeint ist Polen, die an uns Forderungen von 1,3 Billionen erheben und einen mutmaßlichen ukrainischen Saboteur der Nordstream-Pipeline nicht an Deutschland ausliefern will.

Manfred Kuras