Picasso“Gemälde“ vom 27.2.2023
Der Bericht über die Versteigerung eines Picasso-Gemälde in Köln weckt bei mir ein zwiespältiges Gefühl, wie es möglich ist, dass man dafür so viel Geld bezahlt. Wer würde sich ein solches „Machwerk“ wohl in die Wohnstube oder sonst wohin aufhängen? Es tut den Augen weh! Das Andersen-Märchen von des Kaisers neue Kleider ist keines und wird im Kunstmarkt tagtäglich praktiziert und lässt sich trotz aller Offensichtlichkeit der Verarsche durch sogenannte oder selbsternannte Experten nicht wirksam entlarven. Verständlich, denn es stecken schon so viele Milliarden in diesem „Geschäft“, dass sich die damit zusammenhängende Kunstindustrie, die wertloses Gekritzel und sonstige „Performance-Aktionen“ als Kunst verkaufen, als Scharlatane und Betrüger outen müssten- und das werden sie nicht tun! Das wurde schon 2015 selbst dem derzeit bekanntesten deutschen Maler Gerhard Richter zuviel und bezeichnet die Entwicklung des Kunstmarktes als beängstigend und reinen Personenkult, obwohl er selbst auch Nutznießer dieses Trends ist. Nicht mehr das Werk als solches zählt, sondern nur der Name, der das Werk geschaffen hat. Und das bezeichne ich als pervers! Wenn das Bild von einem Unbekannten gemalt worden wäre, würde es wahrscheinlich auf irgendeinem Dachboden verschimmeln. Aber da „Picasso“ darunter steht, explodiert der Preis. Vielen wirklichen Künstlern wird damit die Grundlage für ihre Existenz entzogen, weil das Geld schon anderweitig weg ist. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn sich private Anleger viel Geld für vermeintliche Kunst ausgeben, empfinde es aber besonders verwerflich, wenn sich die Museen aus Steuermitteln des Bürgers an den Auktionen beteiligen und Unsummen dafür verschleudern.
Manfred Kuras