Zum Neujahrsgottesdienst in der Frauenkirche

Offener Brief

 Sehr geehrter Herr Landesbischof Bohl,

meine Frau und ich haben dem Neujahrsgottesdienst aufmerksam gelauscht und viel Freude an den zahlreichen Darbietungen und Aussagen gehabt. Vor allem die gute Kameraführung, die uns wieder einmal die herrliche Frauenkirche gezeigt hat, ist zu loben. Die Frauenkirche ist für mich das Symbol schlechthin für den Wiederaufbauwillen des deutschen Volkes gegenüber der Zerstörungswut und dem Vernichtungswillen der Alliierten gegen Deutschland im Weltkrieg. Zum Wiederaufbau der Frauenkirche konnte ich seinerzeit auch ein bisschen beitragen.

Auf einen Fehler in Ihrer Predigt möchte ich aufmerksam machen: Hinsichtlich der Aufnahme von Flüchtlingen und Asylanten steht im Grundgesetz lediglich der Satz: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Das dieser Grundsatz inzwischen durch die Praxis verwässert worden ist, steht auf einem anderen Blatt. Die nachfolgenden Absätze des Artikel 16a GG dienen sogar der Abwehr von Asylbewerbern, die in anderen EU-Staaten zuerst angekommen sind.

Die Kirchen, vor allem die evangelischen, sollten nicht dem politisch korrekten Mainstream hinterherlaufen und sich gegen die Bürger stellen, die ihre Befürchtungen der schleichenden Islamisierung Europas Ausdruck verleihen. Wie der Islam in anderen Ländern mit Andersgläubigen umgeht, wird uns tagtäglich – wenn denn die Medien darüber berichten – vor Augen geführt. Und da brauchen wir nicht nur auf die Isis zu gucken, sondern bei der Betrachtung der Situation der Christen in Staaten mit überwiegend moslemischen Bewohnern werden Andersgläubige unterdrückt und können ihren Glauben nicht ungehindert ausüben, auch z.B. im NATO-Staat Türkei!

Wenn sich also besorgte Bürger der weiteren Hinnahme kulturfremder Einflüsse durch die Politik entgegenstellen, so handeln sie auch im Interesse der Christenheit.

Lassen Sie die Menschen nicht allein und bekämpfen Sie nicht durch entsprechenden Aufrufe das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Demonstration!

Es muss Ihnen doch auch zu denken geben, dass in einer der schönsten Kirchen zum heutigen Neujahrsgottesdienst, der ja mit erheblichem Aufwand an Musikern und Chören und dann auch noch Live im Fernsehen übertragen wurde, nur die Hälfte der Plätze belegt war.

Vielleicht denken Sie mal darüber nach, ob sich die evangelische Kirche noch weiter vom Volk entfernen will. Luther hätte da sicher anders gehandelt!

Mit freundlichen Grüßen

 Manfred Kuras