Euro-Krise vom 12.7.2011

Sehr geehrte Damen und Herren,

Täglich wird von neuen Horrorszenarien über den Euro berichtet. Die Schuldenkrise einzelner Länder ist jedoch an sich keine des Euro, wie man uns Glauben machen möchte, sondern nur der jeweiligen Länder. In diesem Fall sind auch nicht die Rating-Agenturen schuld, wie teilweise bei den Ursachen der Finanzkrise vor zwei Jahren. Sie sind heute lediglich die Überbringer der schlechten Nachricht. Das Urteil über Italiens Schwierigkeiten hingegen stimmt durchaus.

Es werden immer erweiterte Rettungsschirme aufgespannt, weil man die Banken retten will –  und nichts anderes! EZB-Präsident Trizet und der luxemburgische Junker handeln patriotisch für ihre Länder, wenn sie versuchen, durch Befürwortung weiterer Rettungsanker und Aufkauf wertloser Anleihen von ihren Banken das Ausfallrisiko möglichst weitgehend auf den deutschen Steuerzahler abzuwälzen. Warum Deutschland als mit fast zwei Billionen € Schulden immer noch kreditwürdig ist, liegt allein daran, daß die Kapitalguthaben der Deutschen ca. 4,5 Billionen € ausmachen und die Wirtschaft boomt.

In der Finanzkrise wegen der US-Schrottpapiere haben damals die Staaten die Banken gerettet, nun werden sie zum zweiten Mal gerettet. Die Beteiligung findet auf freiwilliger Basis statt, weil sich Frau Merkel mal wieder von Sarkozy hat einwickeln lassen. Bei der Beteiligung wird es sich höchstens um Peanuts im Verhältnis zum Totalausfall handeln, um das Gesicht zu wahren. Letztendlich wird alles nur schlimmer werden.

Die Griechen haben über die EU an Subventionen schon über 80 Mrd. € erhalten, aber auch diese Summe hat die dortigen Strukturen nicht verändert. Ein ausgeglichener Haushalt dort auch ohne den Schuldendienst ist politisch nicht durchsetzbar. Sie spielen auf Zeit und wir zahlen weiter! Schließlich zeigen sie ja einen guten Willen!

Vergessen wir nicht, daß wir die Hilfen nur mit eigenen neuen Krediten leisten können, obwohl wir unsere Nachkommen schon bis zum geht-nicht-mehr verschuldet haben; und das in so guten wirtschaftlichen Zeiten, wie wir sie seit Jahrzehnten erleben. Normalerweise müßten wir Deutschen auf die Straße gehen und der sogenannten Regierung mitsamt der sogenannten Opposition zeigen wo`s lang geht. Aber solange es uns gut geht, ist dem Michel die Zukunft offenbar egal. Das zeigt auch die jüngste Umfrage über die beliebtesten Politiker. Hier ist der nichtssagende und gutaussehende Herr Wulff an erster Stelle avanciert. Wen interessiert da schon seine politische Qualität! Schließlich war ja auch Scheckbuch-Genscher lange Zeit auf dieser Position, der sich gerühmt hat, Griechenland und Portugal in die EU geholt zu haben.

PS:  Ein Zitat und Hinweis auf ein lesenswertes Interview zu dem Thema:

  1. Zitat „Humane Wirtschaft“ 3/2010:

In seinem Buch „The Econimic Elite – Vs. The People of the United States of America“ hat David DeGraw die weltweiten Bankenrettungsaktionen als die größte Operation organisierter Kriminalität in der Menschheitsgeschichte bezeichnet.

  1. Interview:

http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=79175764&aref=image049/2011/06/25/CO-SP-2011-026-0066-0067.PDF&thumb=false