Europa

Schwarzer Tag für Deutschland und das Klima v. 2.1.22

 

Der CN-Artikel vom letzten Tag des Jahres 2021 berichtet über die Abschaltung von drei Atomkraftwerken, die sich alle in einem guten Zustand befinden. Das ist ein schwarzer Tag für Deutschland und den Klimaschutz! Nicht nur, dass hier Volksvermögen in Milliardenhöhe vernichtet wird, sondern auch, dass dies ein Anschlag auf das Klima bedeutet, denn CO² wird beim Betrieb nicht emittiert.

Deutschland als selbsternannter Vorreiter für den Klimaschutz stellt sich selbst ein Bein. Dazu kommt der völlig unnötige Abbruch der AKW’s mit derzeit 1000 Millionen € Kosten pro Stück. Bleibt uns nur noch die Hoffnung, dass sich Frankreich mit seiner Priorisierung der Atomkraft in der EU durchsetzt und diese Stromerzeugung als nachhaltig klassifiziert wird. Dann bezahlen wir die neuen AKW’s Frankreichs mit. Die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler halten die Stromerzeugung aus Uran für wichtig und richtig.

Und sogar die Bundesbürger beginnen umzudenken; jeder zweite Deutsche ist für die Verlängerung der Laufzeiten. Das Problem der Endlagerung ist lösbar, wie das Beispiel Finnland zeigt. Die benutzten Brennelemente haben nur ein Teil ihrer Energie abgegeben und könnten durch die fortschreitende Technik wieder aktiviert werden, Strom erzeugen und dabei strahlungsfrei werden; wir sollten die daher sorgfältig lagern, damit sie ggf. wieder hervorgeholt werden können.

Aber wenn Ideologie die Politik regiert, kann das zu keinem guten Ergebnis führen. Und hier möchte ich dem Nachrichtenchef der CN zitieren, auch wenn er eine andere Klientel im Auge hatte: „Der Verstand: Meinung ersetzt Fakten und Wissenschaft spielt für einen Teil der Menschen keine Rolle mehr. Man muss nicht alles verstehen, was Wissenschaftler sagen, sich aber im Kopf sein ureigenes faktenfreies Weltbild zusammenzuzimmern ist auch nur der Versuch der Hohlraumversiegelung.“ Bei der Energie- und Klimapolitik der regierenden Politiker drängt sich bei mir dieser Eindruck auf.

Manfred Kuras

Das Ende der Zigeunersoße

 

Am 1.2. las ich die obige Kurzmeldung in der Tageszeitung  und wurde neugierig, was da gelaufen ist. In der Mediathek vom WDR holte ich mir die Sendung, doch bevor ich sie aufrufen konnte, war vorab ein Vorwort, des WDR, wonach diese sich, wie oben im Zeitungsausschnitt zu lesen ist, für den Verlauf entschuldigten.

Ich habe mir die Sendung angesehen – sie ist auch heute noch abrufbar – und war auch sehr angetan davon, dass alle Beteiligten ihre Meinung zu verschiedenen Themen frank und frei gesagt haben. Das war erfrischend!

Im Stillen habe ich mir aber gedacht, wenn das man gutgeht?!

Denn aus Erfahrung weiß ich ja, dass vor allem im öffentlich rechtlichen Fernsehen nur politisch korrekte Antworten genehm sind, wenn man dort zukünftig noch auftreten will. Man möchte ja auch nicht seinen Job und damit seinen Broterwerb verlieren.

Es ging darum, ob man noch „Zigeunersoße“ sagen darf oder ob das diskriminierend sei. Die Teilnehmer in der Runde haben sich zu diesem Thema ausführlich und engagiert geäußert. Sie sind letztendlich einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass dieses Wort zum deutschen Sprachschatz gehört und keineswegs abwertend anderen Menschen gegenüber sei.

Der darauf von entsprechenden Foren inszenierte Shitstorm gegen die Teilnehmer führte dann dazu, dass sich diese und auch der Sender entschuldigten.

Dass wahrscheinlich über 90% der Bevölkerung durchaus der gleichen Meinung wie die Teilnehmer sind und kein vernünftiger Mensch bei dem Wort „Zigeunersoße“ irgendeine Diskriminierung vorhat, interessiert die kleine aber rührige Gemeinde von teilweise berufsmäßigen Betroffenheitsfanatikern nicht, die offenbar die Meinungsführerschaft anstrebt; nein, sie hat sie bereits! Und wer davon abweicht, wird inquisitorisch verfolgt. Genauso gut könnte man die Wörter „Berliner“, „Hamburger“ oder „Frankfurter“ als verpönt bezeichnen, aber darauf kommen die Betreffenden nicht.

Man will sämtliche Kritik an den Roma verbieten und wenn sie noch so berechtigt ist; vor allem wohl in Bezug auf die Einwanderung aus Rumänien und Bulgarien, seit diese in die EU aufgenommen wurden und somit Freizügigkeit in den deutschen Arbeitsmarkt genießen. In aller Regel handelt es sich jedoch um die Einwanderung in das deutsche Sozialsystem.

 

Manfred Kuras

Mogelpackung Öko-Wende v. 2.11.2020

 

Wer in diesem Sommer mit dem Auto unterwegs war, wird erfreulich – aus Sicht des Autofahrers – bemerkt haben, dass die Zahl der Insekten an seiner Frontscheibe deutlich weniger waren als in den letzten Jahren oder Jahrzehnten. Man fährt teilweise lange Strecken zwischen hochgewachsenen Maisfeldern als Monokulturen hindurch. Sieht die Spuren auf den Ackerflächen, die von Dünger- und Giftausbringung zeugen. Kein Unkraut stört das ungehemmte Wachstum. Wiesen sind manchmal auch rotbraun, ein Zeichen, dass Gift zur Tötung des Grases zwecks Umwandlung zu Ackerland, vornehmlich Mais, ausgebracht wurde.

Früher waren in unserem kleinen Garten in der Hecke immer Amselnester und im Vogelhäuschen Meisen. Das ist seit einigen Jahren vorbei. Auch der Gesang der Vögel im Frühjahr und Sommer ist spärlicher geworden.

Alles diese negativen Erscheinungen sind vor allem auf die Politik, vor allem die EU-Agrarpolitik zurückzuführen, die ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt maximalen Gewinn in kurzer Zeit für die Nutznießer fördert.

Vor allem die Subventionierung der Agrarflächen hat zur Beseitigung von Baumflächen geführt, die danach durch Austrocknung zu Wüsten wurden, wie ein Fernsehbeitrag über Portugal dokumentiert. Zuschüsse für Gülletanks und Massentierhaltung lassen Überschüsse großen Ausmaßes entstehen, die Grundwasser und Boden verderben, aber artgerechte Haltung wird verhindert und Tierquälerei wird geduldet, Hauptsache die Kasse klingelt. Da aber die Tierhaltung in diesem Ausmaß nicht aus dem eigenen Boden möglich ist, werden z.B. jedes Jahr ca. 3 Mio. Tonnen Soja eingeführt, wohl wissend, dass dafür Urwälder brandgerodet werden. Auch für andere Produkte, wie z.B. Palmöl und Kakao werden Urwälder vernichtet, die Tierwelt reduziert und der Klimawandel beschleunigt.

Die von der attraktiven Ministerin Klöckner verkündete Öko-Wende in der Agrarpolitik ist nicht der Durchbruch zu einem Wandel in der EU-Agrarpolitik, sondern eine Verfestigung auf weitere sieben Jahre; die Mini-Korrekturen sind Absichtserklärungen; die Umsetzung bleibt abzuwarten. Diese Politik dient nicht den Menschen, sondern ist reiner Lobbyismus zugunsten der Grundeigentümer.

Der Redakteur Thomas Sassen hat in seinem Kommentar vom 24.10.2020 die EU-Beschlüsse trefflich beschrieben und gegeißelt.

 

 

Grüne gegen Atomkraft vom 18.3.2020

Die Grünen in Cuxhaven haben den Jahrestag der Fukushima-Katastrophe zum Anlass genommen, eine „Mahnwache“ abzuhalten, an der 11 Personen teilgenommen haben.

Unter anderem plädierten die Grünen für die schnelle Abschaltung aller AKW`s und die Förderung von Energie aus Wasser, Wind und Sonne.

Die Katastrophe war bekanntlich durch einen Tsunami ausgelöst, der die Notstromaggregate unter Wasser und außer Funktion gesetzt hat. Bei uns undenkbar.

Obwohl zwei Jahre vorher die Laufzeiten der sichersten AKW`s der Welt in Deutschland verlängert worden sind, hat die Bundesregierung 2011 unter Merkel gepanikt, die Laufzeiten gekürzt und diese zu einem schnelleren Aus per Gesetz genötigt. Eine Meisterleistung der Propaganda, vor allem der Grünen, weil dies ohne großen Widerstand der Betreiber und der Bevölkerung vonstatten ging.

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Offener Brief an Pastorin Annette Behnken v. 11.3.2020

Jens Jürgen Potschka ist ein guter Lokalreporter. Er hat so wie ich das Wort zum Sonntag der evangelischen Pastorin Annette Behnken in der ARD gesehen – zu lesen in der ARD-Mediathek- und den Beitrag kommentiert. Ich habe einen offenen Brief an Frau Behnken verfasst, der zu anderen Schlussfolgerungen kommt:Zum Vergrößern klicken.

Verehrte Frau Behnken,

am Samstag habe ich Ihr „Wort zum Sonntag“ gesehen.

Sie sind der Erscheinung nach eine attraktive Frau und die 51 Jahre sind Ihnen nicht anzusehen. Ihre Sprache und Ihr Auftreten sind durchaus beeindruckend.

Ich habe den Text Ihrer Ansprache vor mir und möchte Ihnen meine Gedanken dazu sagen:

Ihr Eintreten für notleidende Menschen auch bei anderen Beiträgen ist im Prinzip lobenswert und zu unterstützen, aber leider in diesem Fall nicht zu Ende gedacht. Die Immigranten an der türkisch-griechischen Grenze sind keine Flüchtlinge, sondern schon lange in der Türkei lebende Menschen aus verschiedenen moslemischen Staaten, die dem Aufruf Erdogans gefolgt sind und sich in der EU ein besseres Leben erhoffen. Von denen, die es bislang geschafft haben, wissen sie es. Einen Asylanspruch haben sie nicht.

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Grundwasser und Bauern vom 4.4.2019

Wenn man mit dem Zug fährt und sich die Landschaft anschauen kann, sieht man auf den sich grünenden Feldern die Radspuren der Trecker, die die Ansaaten mit Herbi- und Insektiziden und Düngern besprühen und bestreuen.

Die Ernten sind entsprechend reichlich und die Lebensmittel billig

Viele Wiesen sehen gelb aus; sie sollen wohl zu Acker umgewandelt werden, deswegen sind sie mit Pflanzenvernichtungsmittel besprüht worden.

In vielen Gegenden in Deutschland ist der Boden und vor allem das Grundwasser geschädigt worden. In der Vergangenheit hat man ohne Rücksicht auf die schadlose Aufnahmefähigkeit der Pflanzen und Flächen um des schnellen Profites willen Raubbau betrieben. Die Folgen sind überall spürbar: Es gibt immer weniger Insekten und Singvögel.

Nun hat die EU Deutschland ermahnt, endlich die Vorgaben der neuen Düngemittelverordnung   umzusetzen. M.E. endlich mal eine gute Sache, die man von dort hört.

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Angst vor dem Atomkrieg v. 15.2.19

Der Aufmacher in den Cuxhavener Nachrichten „ Die Angst vor dem Atomkrieg“ scheint kaum einen zu interessieren, denn sonst würden wie in den 60er/70er- Jahren das Volk auf die Straße gehen und gegen das „Säbelrasseln“ (Originaltext Bundespräsident) der NATO gegen Russland protestieren.

Es sind ausschließlich die Politiker und deren Hintermänner/frauen, die das Volk aufhetzen und ohne triftigen Grund die Vernichtung Europas in Betracht ziehen und riskieren. Die USA glaubt nämlich, dass sie selbst davon nicht betroffen sein wird. Sie liebt Stellvertreterkriege ohne Rücksicht auf das Leid der betroffenen Menschen. Die USA sind bei genauer Betrachtungsweise aus den beiden Weltkriegen immer als Fettauge hervorgegangen. Dieser Umstand erhöht die Gefahr einer unkontrollierbaren Katastrophe.

Es mag durchaus stimmen, dass Russland landgestützte Mittelstreckenraketen, die atomar bestückt werden können, entwickelt.

Darüber muss man reden und zweifelsfreie Erkenntnisse haben. Aber durch die aggressive Verhaltensweise der USA und NATO (Ausweitung der NATO, Aufhetzung der Nachbarstaaten, Stationierung von US-Truppen an der russischen Grenze, Bruch des Vertrages über die Begrenzung der Raketenabwehrsysteme) wundert es mich nicht, wenn Russland Abwehrmaßnahmen trifft.

Wie aggressiv und unverhohlen die USA Europa ihren Willen aufzwingen will, zeigt das Auftreten des Botschafters in Berlin gegen die zweite Gasleitung aus Russland; und dies mit Erfolg, wie das Einlenken Deutschlands zeigt, LNG-Flüssiggas aus den U
SA abzukaufen, das mit Fracking-Methoden umweltschädlich erzeugt wird. Das wird für den Steuerzahler und Verbraucher wieder teuer werden!

Schon seit Jahrhunderten betreiben die US-Politiker Machtpolitik durch Kriege, um ihre wirtschaftlichen Vorteile durchzusetzen. Wer nicht spurt, der wird mit Sanktionen und Kriegen überzogen. Von wegen Weltpolizist; Weltgangster ist eher zutreffend.

Tomi Ungerer zeigt dies auf:

Europa muss sich den amerikanischen Erpressungen durch Wirtschaftssanktionen und Kriegsspiele erwehren, auch wenn die USA dann ihren Markt mit Einfuhrzöllen und Handelshindernisse sperrt und wir weniger verdienen.

Immer noch besser als Krieg.

Manfred Kuras

Kriegsgefahr vom 10.1.2019

Russland wird vorgeworfen, das Risiko eines Atomkrieges in Europa zu erhöhen. Aus meiner Sicht eine freche Lüge von Stoltenberg in seinem Interview, das offenbar vorher abgestimmt war.

Was hat Russland nicht alles vorgeleistet, um zu einem friedlichen Miteinander im allseitigen Interesse nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu kommen. Gabriele Krone-Schmalz und Peter Scholl-Latour haben dies in vielen Beiträgen immer wieder glaubhaft gemacht. Und Putin versucht immer wieder, die Wogen zu glätten. Dass er dabei aber nicht völlig blind ist und nicht alles gegen sein Land erduldet, wird ihm ja wohl keiner übel nehmen können.

Bereits unter Obama haben die USA 2002 den mit Russland vereinbarten Vertrag über die Begrenzung der Raketenabwehrsysteme verletzt und angekündigt, in den osteuropäischen Staaten entsprechend solche aufzustellen. Angeblich um iranische Raketen gegen Europa abfangen zu können. – geht’s noch? Diese sollen demnächst installiert werden. Das gegen Russland hetzende Polen soll bereits entsprechende Käufe von den USA für 3,8, Mrd getätigt haben. Da wundert man sich über Gegenmaßnahmen?!

Dabei ist ausschließlich die USA und im Schlepptau die westliche Staaten diejenigen, die das Kriegsfeuer schüren mit Säbelrasseln in den Ostblockstaaten, Großmanöver im Nordpolarmeer und Wirtschaftssanktionen.

Als Vorwand dienen die Krimzurückholung und der Bürgerkrieg in der Ukraine. Alles unnötig, wenn nicht die Ukrainer mit Versprechungen des Westens mit der Mitgliedschaft in der EU und NATO aufgehetzt worden wären. Die angekündigte Aufkündigung des Hafens für die Schwarzmeerflotte Russlands und die Unterdrückung der russischen Bevölkerung in der Ukraine war die Folge. Russland sah sich zum Handeln gezwungen.

Die US-Regierung meinte wohl, sie kann Russland genau so wirtschaftlich mit Sanktionen schädigen und militärisch totrüsten, wie das bereits mit der Sowjetunion glückte. Denn sie sind m.E. diejenigen, die die Rohstoffe Russlands kontrollieren wollen.

Zur Erinnerung: Der Angriff Japans auf Pearl Harbor erfolgte, weil die USA seinerzeit Japan mit der Sanktion einer Ölblockade belegt hatte. So beginnen Kriege. 

Müssen wir wie die Lemminge den brutalen und die Menschheit bedrohenden Plänen folgen? Ist der Krieg schon solange vorbei, dass wir mit dem Gedanken eines Krieges in Europa spielen?! Für was?? Sollen wir wieder wie vor dem Ersten Weltkrieg in ein tödliches Abenteuer hineinstolpern?

Russland bedroht außer den IS niemanden. Russland ist unser natürlicher Verbündeter gegen den Islamismus; wann begreifen wir das endlich?!

Manfred Kuras

Steuerbetrug geht ungehindert weiter vom 10.12.2017

Die Behauptung in meinem letzte Beitrag vom 10.11. „Steuervermeidung und kein Ende“ , dass die Politiker nichts wirksames gegen den Steuerbetrug unternehmen werden, hat sich wieder mal voll bewahrheitet. Die von der EU beschlossenen schwarzen und grauen Listen der Steueroasen werden weder die Steuerflüchtlinge noch die davon profitierenden Länder davon abhalten, weiter wie bisher zu verfahren. Sanktionen sind nämlich nicht vorgesehen.

Außerdem sind die Steueroasen innerhalb der EU – und davon gibt es eine ganze Reihe – nicht aufgeführt.

Ein Schweizer Politiker hat daher auch schon zu Recht bemerkt, dass er die Bedeutung der Liste als „vernachlässigbar“ einstuft. Durch den jüngsten Entscheid der EU ändere sich „rein gar nichts“. Man spottet folgerichtig über diesen Popanz.

Es wurde so getan, als ob man was täte. Das ist Volksbetrug im großen Stil!

Man muss sich fragen: cui bono? Wem nutzt es, diese Verweigerung, politisch tätig zu werden? Dass auch schon in Deutschland viele Politiker im Verdacht stehen, Interessen von Superreichen und Konzernen zu vertreten, erhält durch dieses Nichtstun neue Nahrung.

Es bleibt dabei: Es mangelt am politischen Willen!

Manfred Kuras

Missbrauch und Richterversagen vom 19.12.2023

Missbrauch und Richterversagen

 

Am 11.11. begann die Karnevalszeit und man glaubte an einen Scherz, wenn man den Artikel über den Entschädigungsbetrag von 1,2 Mio. Dollar für Diskriminierung am Arbeitsplatz liest: Sie hat für Robert di Niro 11 Jahre lang gearbeitet von 2008 an. Man hätte ihr stereotypische Arbeiten gegeben, für die sie nicht angestellt war. Die Frau fühlt sich emotional belastet und ihr Ruf sei beschädigt. An sich wollte sie 12 Mio. Dollar, ihr wurde aber nur 1,2 Mio. zugestanden.

Was sich da in den USA schon seit langem abspielt, kann ich nicht nachvollziehen: Die Frau hat sich das fast 11 Jahre gefallen lassen, und nunmehr kommt sie auf die Idee – oder war das ihr Anwalt ? – dass sie psychisch belastet ist und dafür zu entschädigen ist. Ob sie das auch so empfunden hätte, wenn Robert di Niro nicht reich wäre? Von derartigen Prozessen gegen Normalverdiener habe ich bislang nichts gelesen. Ähnliche Prozesse sind gegen verschiedene andere vermögende Prominenten schon durchgezogen worden. Der Prozess gegen Kevin Spacey ist zwischenzeitlich eingestellt worden, obwohl er von den Opfern beschuldigt worden war. In den USA hatte ihn ein Schauspielerkollege auf 40 Mio. Dollar wegen homosexueller Übergriffe verklagt, ist aber an Widersprüchen gescheitert. Diese Anklagen haben Spacey – zweimaliger Oskar-Preisträger – enorm geschädigt und beschädigt. In diesen Prozessen liegen die Vorwürfe jahrelang zurück.

Am schlimmsten fand ich die Beschuldigungen gegen Prinz Andrew wegen sexuellen Missbrauchs vor 2001 an der 18jährige Virginia Roberts. Obwohl sie ein Jahr später (2002) heiratete, sagte sie gegen Andrew aus, dass er Sex mit ihr hatte. Sie verklagte Andrew wegen sexuellen Missbrauchs und das Königshaus „traf eine außergerichtliche Einigung“ mit ihr gegen eine substanzielle Spende an die „Wohltätigkeitsorganisation“ von Virginia Roberts. Ich bin zwar auch der Überzeugung, dass sie damals mit Andrew einvernehmlichen Sex hatte, aber daraus Geldforderungen zu stellen ist zwar lukrativ, aber schäbig. Es geht nur ums Geld, nicht um Gerechtigkeit! Aus meiner Sicht sind vor allem die windigen Anwälte die Verursacher solcher Prozesse, die von dem Erstrittenen dann einen Batzen abkriegen. Noch schlimmer aber sind m.E. die Richter, die solche Anklagen mit Schadensersatzforderungen überhaupt annehmen.

Diese Machenschaften in den USA schwappen leider auch schon zu uns herüber, wie der Fall des Schwimmers Hempel zeigt, der als Jugendlicher vom Trainer vor 30 Jahren 14 Jahre lang ca. 1200-mal sexuell missbraucht worden sei. Er konnte sich innerhalb der 14 Jahre nicht dagegen wehren? Dass er jetzt, also 15 Jahre nach den Vorfällen damit rauskommt ist schon merkwürdig. Er wollte den Schwimmverband auf 3 Mio. Euro verklagen, sie haben sich aber auf 600.000 € Entschädigung geeinigt.  Er hat sich m.E. die Vorbilder der USA als Beispiel genommen und leider ist der Schwimmverband eingeknickt.

Das wird noch Folgen haben, und so mancher, der die Übergriffe längst vergessen hat, wird sich erinnern und ggf. das Geld mitnehmen wollen. Es wird an den deutschen Richtern liegen, ob sie sich diesem Trend unterwerfen.

Manfred Kuras