Ohne Kinder keine Zukunft v. 9.8.2005

Ohne Kinder keine Zukunft

Als ich kürzlich diverse Schulbücher meiner Söhne aussortierte, hielt ich auch ein Buch zur Staatsbürgerkunde der Kl. 10 in den Händen. Beim Blättern fiel mir ein Abschnitt auf, mit der Überschrift:“ Soll sich die Politik um die Familie kümmern?“ Hier wurden zahlreiche Artikel aus Zeitungen und Parteiprogrammen aufgeführt, die sich mit dem Thema beschäftigten. Titel wie „Geburtenzahl sinkt bedrohlich“, „Warum Babys ausbleiben“, „Ist die Familie noch zu retten?“ wurden heftig diskutiert.

Auch Zitate aus Programmen der Parteien des Bundestagswahlkampfes von 1976, in der Familienunterstützungen versprochen wurden, sind dort zu lesen.

Köhler hat in seiner letzten Rede von gewaltigen Aufgaben gesprochen, die auf die Politik zukommen und auch das Kinderdefizit erwähnt. Nur noch 1,3 Kinder durchschnittlich werden von jeder in Deutschland lebenden Frau geboren, hierbei sind die Ausländer einbezogen. Die Akademikerinnen haben zu 42 % überhaupt keine Kinder, sodaß hier teilweise zudem eine Negativauslese stattfindet. Aber wir brauchen nicht nur Kinder als solche, sondern vor allem deutsche Kinder, die zu gesunden und leistungsfähigen Menschen erzogen werden. Die Bevölkerungspolitik der letzten 40 Jahre hat total versagt, obwohl die Entwicklung klar vorhersehbar war. Der Bevölkerungswissenschaftler Birg sagt dazu:“ Die Menschen, die den Babyboom der 60er Jahre auslösten, wurden noch vor dem Kriege sozialisiert. Die damals vermittelten familienbezogenen Tugenden und Werte wurden später durch die Kultur der 68er Revolution abgewertet.“ Bis auf den heutigen Tage werden diese, der Familie und dem Kinderwunsch entgegenstehenden Maßnahmen durch die Politik fortgesetzt: z.B. Zu wenig Kinderbetreuungseinrichtungen, Abtreibung auf Krankenschein, Einschränkung des Erziehungsrechts der Eltern, Gleichstellung von Schwulen und Lesben, Zulassung von Werbung berufsmäßiger Prostitution und abartiger Sexualpraktiken in den Medien usw. Die Freiheit wird vielfach mit Zügellosigkeit und den Verzicht von Anstand und Sitte verwechselt.

Auch der übertriebene Feminismus hat dazu beigetragen, daß speziell den Gebildeten unter den Frauen der Mut zu Mann und Kind fehlt, beklagt Miriam Lau in einem Kommentar in „Der Welt“.

Im Fernsehen wimmelt es inzwischen von Kriminalkommissarinnen, was der Praxis total widerspricht. Man ist stolz darauf, daß viele Frauen Polizistinnen und sogar Soldatinnen werden und daß bei gleicher Beurteilung die Frau bevorzugt wird. Wer hat da noch Lust auf Familie?

Statt wirksame Anreize zur Erhöhung der Geburtenrate zu schaffen, setzt man auf Zuwanderung und tut so, als wenn die damit verbundenen Probleme  und Lasten die positiven Aspekte nicht weit überschreiten würden. Es ist unter ernstzunehmenden Persönlichkeiten inzwischen unbestritten – und das hat der inzwischen weise gewordene Altkanzler Schmidt bekannt – daß die zugelassene Einwanderung vor allem fremder Kulturen ein Fehler war und die Integration bis auf wenige Ausnahmen gescheitert ist. Statt aber hier drastisch zu korrigieren, schlägt Herr Schily z.B. vor kurzem ein Bleiberecht für Ausländerkinder, vor, dessen Eltern schon längst hätten ausreisen müssen, aber dank unserer vielen Rechtswege noch hier sind. Oder BK Schröder, der die Türken in die EU holen will, damit schon früher als die für 2054 prognostizierte deutschstämmige Bevölkerungsmehrheit an die Türken verloren geht. Daß es auch anders geht zeigt das Beispiel Frankreich oder Israel wo die Frauen durchschnittlich 1,9 bzw. 2,7 Kinder bekommen. Die Förderung der Familie ist in diesen Ländern ungleich höher als hier. Frauen mit mehreren Kindern genießen dort ein viel höheres Ansehen als hier.

Die etablierten Parteien werden dieses existenzielle Thema tunlichst meiden und auf Nebenkriegsschauplätze ausweichen, da das Versagen der Politik in den vergangenen Jahrzehnten offensichtlich ist.

Bei dieser leider fortgesetzten Politik wird dann der prophetische Wunsch Yural Ögers (Chef von Öger-Tours und SPD-Europa-Abgeordneter) eintreten, der in der Hürrijet verlauten ließ: „Das, was Kanuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen , verwirklichen“

Wollen wir das?

M. Kuras