Israel, die Bibel und die ev. Synode v. 23.11.2003

 

Cuxhaven, den  13. Nov. 2003

 

An die Synode der

Evangelischen Kirche Deutschlands

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den Cuxhavener Nachrichten vom 4. November 2003 habe ich über die von Ihnen genannten 12 Gründe, die Bibel zu lesen, Kenntnis erhalten.

U.a. wird dort die These vertreten, daß, wer die Bibel liest, Israel achtet.

Da habe ich die Bibel aufgeschlagen und beim 3. Moses 18.22 gelesen: “Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Greuel.“

Da fand ich, daß dies ein gutes Gebot des Herrn ist. Aber was macht die evangelische Kirche? Doch wohl fast das Gegenteil, weil sie derartige Tendenzen unterstützt und für Verständnis wirbt.

 

Dann 4. Moses 33. 50ff: Befehl zur Vertreibung der Kanaaniter.

Den Text will ich hier nicht wiederholen, aber er scheint bis zum heutigen Tage für die Israelis immer noch eine Rechtfertigung für ihr Handeln zu sein.

 

Dann weiter 5. Moses 23: Wer in die Gemeinde nicht aufgenommen werden darf. Fazit: Der pure Rassismus, oder etwa nicht?

 

Dann dort weiter: Gebote für das Leben des Volkes: Du sollst Deinem Bruder nicht Zinsen nehmen;  von dem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, auf daß dich der Herr, dein Gott, segne in allem, was du unternimmst in dem Lande dahin du kommst, es einzunehmen.

 

Wenn man den Einfluß und die Bedeutung der Juden in der Finanzwelt und der Politik betrachtet, so kann man von einem sehr erfolgreichen Wirken zur Erfüllung dieses Gebots sprechen.

 

Im Alten Testament wimmelt es nur so von Eroberungskriegen und Massakern an anderen Völkern in der Region – alles auf Gottes Geheiß – damit die Stämme Israels – sein auserwähltes Volk- über andere herrschen können.

Es geht auch nicht um die Verbreitung des rechten Glaubens, sondern ausschließlich um das Volk Israels, deswegen gibt es m.W. auch keine Missionierung des jüdischen Glaubens.

 

Für die Achtung Israels im Neuen Testament etwas zu finden, dürfte noch schwerer sein, denn die Israelis erkennen Jesus nicht als Erlöser und Gottes Sohn an; die Pharisäer, die Schriftgelehrten und diejenigen, die Jesus Pilatus ans Messer geliefert haben, all das ist nicht gerade geeignet, Israel mehr Achtung zukommen zu lassen.

Es gibt sicherlich viele positiven Sätze und Sprüche in der Bibel, aber daß diese gegenüber den anderen dortigen Aufzeichnungen geeignet sind, durch das Lesen der Bibel Israel mehr zu achten, bezweifele ich doch sehr – im Gegenteil, ich befürchte eher, daß sich die Ressentiments gegenüber den Juden noch verstärken könnten. 

Ihrer Antwort sehe ich gerne entgegen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Manfred Kuras

 

P.S.: Darauf warte ich heute noch. 4.8.2014 M.K.