Georgien und die USA-Machenschaften v. 31.8.08

Sehr geehrte Damen und Herren,

 in den Medien wird wegen der Georgien-Krise tendenziell gegen Rußland polemisiert und gefordert, daß diese sich schnellstens aus Georgien zurückziehen sollen. Die westlichen Politiker und auch Frau Merkel droht mit Sanktionen.

Diese Haltung und Ungerechtigkeit gegen Rußland empört mich zutiefst und zeugt von einer doppelbödigen Moral:

Ossetien und Abchasien haben ursprünglich mit Georgien nichts gemein. Der Georgier Stalin wollte nur seiner Provinz einen Gefallen tun und diese Teile Georgien zugeschlagen (lt. Scholl-Latour).Schon beim Zerfall der Sowjet-Union in den 90er Jahren haben sich diese Teile gegen ihren Verbleib bei Georgien gewehrt und es sind viele nach Rußland geflüchtet.

Der georgische Präsident hat geglaubt, im Schatten Olympias handstreichartig die Probleme in Südossetien lösen zu können und mit schweren Waffen Tschinwali angegriffen und viele Menschen getötet. Daß Rußland hier nicht tatenlos zusehen wird, war klar und daß er nicht sang- und klanglos abziehen wird, ohne sicherzustellen, daß dies nicht noch mal passiert, ist verständlich.

Wenn Putin nun mutmaßt, daß die USA aus wahlkampftaktischen Gründen den Präsidenten Saakaschwili zu dem Gewaltakt ermutigt hat ist nachvollziehbar. Dieser hat schließlich jahrelang in den USA gelebt, sich mit US-Militärberatern umgeben und ist mit einem Kontingent von Soldaten im Irak vertreten.

Das böse Beispiel Kosovo, wo der Westen einen allein nicht überlebensfähigen Staat gegründet hat, der von uns hochsubventioniert wird und dessen nichtalbanische Bevölkerung in höchster Lebensgefahr ist, wenn die NATO-Truppen abziehen sollten, ist noch allen in guter Erinnerung. An der Zerschlagung des immerhin seit 1918 bestandenen Jugoslawien und seine Folgen haben die BRD-Politiker – vor allem Genscher- eine große Mitschuld.

Wenn man bedenkt, daß ein Staat wie die Sowjet-Union ohne kriegerische Auseinandersetzung seinerzeit freiwillig unter Führung Gorbatschows auf große wertvolle Teile seines Gebietes verzichtet und auch die Völker unter seinem Einflussbereich in die Unabhängigkeit entlässt, so ist dies weltgeschichtlich einmalig zu nennen. Erinnern wir uns daran, daß die von Rußland gewährte Wiedervereinigung mit Mitteldeutschland von unseren „Freunden“ durchaus nicht vorbehaltlos gewünscht war. Anstatt dies zu belohnen und durch entsprechende wohlwollende Politik anzuerkennen, wird von den USA eine Einkreisungspolitik mit Raketen betrieben, die letztlich Rußland zu Gegenmaßnahmen zwingt.

Deutschland sollte sich deutlich von einer antirussischen Haltung distanzieren und nicht nur „kriecherisch“ (US-Zitat) den US-Willen folgen.